Aristoteles: Struktur der Materie

Nach Aristoteles gibt es einen eigenschaftslosen Grundstoff, aus dem letztlich alle Dinge bestehen.

Dieser Grundstoff kommt alleine für sich in der Natur nicht vor, sondern immer nur in Form eines der fünf Grundelemente: Erde, Wasser, Luft, Feuer und Äther. Diese Elemente entstehen, indem an den Grundstoff Eigenschaften hinzukommen:

  • Luft: warm + feucht.
  • Feuer: warm + trocken
  • Erde: kalt + trocken
  • Wasser: kalt + feucht

Das heißt, dass sich nach Aristoteles die Elemente ineinander verwandeln können, indem der Grundstoff die entsprechenden Grundeigenschaften wechselt. So kann aus Luft Feuer werden, sofern sich die Feuchtigkeit der Luft zur Trockenheit verändert. Für die spätere Übernahme der aristotelischen Natur­philosophie in das mittelalterlich-christliche Weltbild war dieser Punkt wichtig. Denn so konnte die christliche Transsubstantiationslehre erklärt werden, das heißt die Umwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi.

In der aristotelischen Physik gibt es keine Atome. Stattdessen können die Grundelemente kontinuierlich zu- oder abnehmen, sowie sich nach kontinuierlichen Verhältnissen miteinander vermischen. Übrigens galt der Atomismus im Mittelalter vor allem deswegen als schwere Häresie, weil er die Trans­sub­stan­tiation nicht erklären konnte.

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