Pythagoras und die Zahlen

Nachfolgend eine kurze Darstellung der Hauptlehren des Pythagoras (570-510 v.Chr.)[1].

Pythagoras glaubte an die Unsterblichkeit der Seele und an Seelenwanderung. Die Seele geht nach dem Tod in ein anderes Lebewesen über. Alles Beseelte ist miteinander verwandt. Man muss möglichst seine Seele reinigen bzw. reinhalten (z.B. durch bestimmte Diäten oder bestimmte Musik), um nicht in einem niederen Lebewesen wiedergeboren zu werden.

Offenbar glaubte Pythagoras ferner an die Wiederkunft des Gleichen. Demnach vergeht alles Entstandene und entsteht nach einer gewissen Zeitperiode erneut. Es gibt nichts, was nicht schon einmal da war.

Schließlich sind nach pythagoreischer Lehre die Zahlen das Wesen aller Dinge. Die ganze Welt ist voller Zahlenverhältnisse, die man musikalisch als Harmonien verstehen kann. So bewegen sich auch die Planeten in bestimmten Verhältnissen zueinander, was eine Sphärenmusik ergibt.

Die Dinge sind entweder selbst Zahlen oder Abbilder bzw. Nachahmungen von Zahlen. Die Ordnung der Welt besteht durch Zahlenverhältnisse. Zahlen sind das „Erste in der gesamten Natur“, „die Elemente der Zahlen sind die Elemente alles Seienden“. Hieraus folgt auch eine Scheidung der Welt in die sinnlich wahrnehmbare Welt und die grundlegendere Welt der Zahlen.

Im Detail ist die Sachlage aber ähnlich wie bei Thales, Anaximenes, Anaximander oder Heraklit. Was sich Pythagoras genau dachte, ist für uns heute nur schwer nachvollziehbar. Bei Pythagoras spielen offenbar Zahlen und Mathematik eine bedeutende Rolle. Und obwohl, wie gesagt, eine Affinität zur Mathematik fast sicher gegeben ist, ist nicht erkennbar, ob Pythagoras seine Erkenntnismethode im Bereich der Philosophie an der Mathematik ausgerichtet hat, das heißt, ob er auch seine philosophischen Lehren rational-logisch zu beweisen versuchte. Eventuell beanspruchte er für seine Lehre unumstößliche Gewissheit, aber auch das können wir heute nicht mehr nachvollziehen.

[1] Knoll, S. [35], S 53 ff.

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