Frühe Philosophen aus Milet: Thales, Anaximander und Anaximenes

Die frühe griechische Philosophie beginnt nach allgemeiner Auffassung in der Stadt Milet, die an der Westküste der heutigen Türkei lag. Thales (624-544 v.Chr.), Anaximander (610-547 v.Chr.)  und Anaximenes (585-524 v.Chr.) kamen von dort.

Da nur wenig von ihnen bzw. über sie erhalten ist, ist es schwierig zu sagen, welche Theorien sie genau vertraten. Es scheint aber so gewesen zu sein, dass sie allgemein gebildet waren, unter anderem in der zeitgenössischen Mathematik, und dass Sie jeweils ihre Theorie hatten, wie die Natur letztlich zu erklären ist.

Thales versuchte offenbar die Welt auf das Element Wasser als ihren Ursprung oder Urgrund zurückzuführen. Anaximander sah den Urgrund der gesamten Natur im sogenannten Unbegrenzten; Anaximenes meinte, dass im Grunde das Element Luft der Urstoff aller Dinge ist.

Was genau sie damit genau meinten, wie gesagt, ist heute schwer zu sagen. Eines hingegen scheint klar zu sein: Sie konnten ihre Theorien nicht durch Empirie und Erfahrungsdaten gewonnen haben, geschweige denn aufgrund von Experimenten im modernen naturwissenschaftlichen Sinne. Vielmehr formulierten sie, wie ich es nennen möchte, plausibel klingende Theorien. Ja, man kann sich wohl vorstellen, dass alles, was ist, irgendwie ursprünglich auf Wasser, das Unbegrenzte oder Luft zurückzuführen ist. Man kann sich hier ein geeignetes Bild machen oder eine passende Geschichte ausdenken. Solche Theorien sind aber im Grunde genommen nicht wesentlich rationaler als mythische Erklärungen, wie sie beispielsweise Hesiod gegeben hat. Weder die Kosmogonie Hesiods noch die Theorien von Thales, Anaximenes oder Anaximanders kann man empirisch zu bestätigen, noch kann man sie mittels einer logisch-deduktiven Beweisführung herleiten.

Als Fazit muss man sagen, dass die Quellenlage zu schlecht ist um eine klare Einschätzung geben zu können, inwiefern sie die oben genannten Merkmale (Abs), (mtAkt), (Bw) und (antiEmp) haben.

1 Kommentar
  1. Holger Fischer sagte:

    Die Quellenlage zu Thales von Milet ist zu schlecht, stimmt. Trotzdem wird er gefeiert. Als was? Als Entdecker der Elektrizität. Da ließe sich auch heute eine logisch-deduktive Beweisführung herleiten, nämlich die der elektrostatischen Aufladung:

    “Thales von Milet war der Entdecker der Elektrizität. Er entdeckte ca. 550 vor unserer Zeitrechnung die elektrische Ladung von Teilchen. Beim Reiben von Bernstein stellte Thales von Milet fest, dass er so kleine Teilchen anziehen kann (elektrostatische Aufladung). Erklären konnte Thales von Milet dieses Phänomen nicht, trotzdem gilt er als der Entdecker der Elektrizität. Diese Entdeckung gab auch dem Elektron (negativ geladenes Elementarteilchen) seinen Namen: Altgriechisch ἤλεκτρον élektron -> Elektron. Diese Namensgebung erfolgte 1874 durch George Johnstone Stoney.” ->

    https://www.mythologie-antike.com/t1563-neleus-mythologie-grunder-von-milet

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